Antworten auf deine Fragen zur Ausstellung „Damals 1410“
Wie funktioniert die Ausstellung? Welche Daten werden erfasst – und warum? Hier findest du alle wichtigen Infos zu den Hintergründen, Zielen und Abläufen von „Damals 1410“. Erfahre mehr über Medienkompetenz, Datenschutz und wie du in der Ausstellung spielerisch den Umgang mit digitalen Medien trainieren kannst.
Worum geht es in der Ausstellung Damals 1410?
Damals 1410 ist eine digital-reale Ausstellung zur Medienkompetenz. Die Kinder werden im Umgang mit digitalen Medien geschult und lernen die kritische Nutzung und Gestaltung von digitalen Medien. Themen sind der Umgang mit dem Handy, Internet, Online-Spielen, Social Media usw.
Wer hat die Ausstellung entwickelt?
Damals 1410 ist eine Ausstellung des Grazer Kindermuseums FRida & freD und des Jungen Museums Frankfurt. Die Konzeption der Ausstellung wurde wissenschaftlich und medienpädagogisch von Lukas Wagner begleitet. Er ist Medienpädagoge und Psychotherapeut in Graz und arbeitet seit vielen Jahren mit Bildungseinrichtungen, Einrichtungen der Sozialwirtschaft und Unternehmen zu Fragen der Digitalisierung und Vermittlung von Medienkompetenz an Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Seine Arbeit steht unter der Leitfrage: „Wie kann ein guter Umgang mit digitalen Medien gelingen?“ Lukas Wagner hat mehrere Bücher zu diesem Thema geschrieben und war in die Konzeption der Ausstellung von Anfang an eingebunden. Sein Schwerpunkt liegt auf der Vermittlung von kritischer Mediennutzung als Kompetenz sowie Kinderschutz in digitalen Medien.
Mehr Informationen zu Lukas Wagner: www.lukas-wagner.at
Warum sind die Themen Datenverarbeitung und -speicherung für den Besuch der Ausstellung relevant?
Die DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) ist eine Verordnung der EU, die seit 2018 den Schutz personenbezogener Daten von EU-Bürger*innen regelt. Es geht um den Schutz der Privatsphäre und personenbezogener Daten. Die Verarbeitung von Daten muss auf einer gesetzlichen Grundlage beruhen und klar und nachvollziehbar sein. Daten dürfen nur für einen festgelegten, eindeutigen und legitimen Zweck erhoben werden. Es sollen nur die notwendigsten Daten erhoben werden. Daten dürfen nur so lange gespeichert werden, wie es notwendig ist und Daten müssen sicher verarbeitet werden. Personen können die Löschung ihrer Daten verlangen und der Verarbeitung ihrer Daten widersprechen.
Warum eine Ausstellung zum Thema Medienkompetenz, wenn der Aufwand um Datenverarbeitung und –speicherung so groß ist?
Das Kindermuseum ist seit über 20 Jahren ein wichtiger außerschulischer Lernort. In einer medial sehr heraufordernden Zeit sehen wir es als unsere Pflicht an, im geschützten Raum eines Ausstellungsbesuchs die Medienkompetenz der Kinder zu schulen.
Wie lauten die Medienkompetenz-Vermittlungsziele?
- AGB/Datenschutz
- Werbung/Spam
- Selbstwirksamkeit/Kooperation
- Influencer*in sein
- Soziale Kommunikation
- Infoquelle/Fake News
- Selbstdarstellung
- Programmierung
- In-App-Käufe
Wie funktioniert die Ausstellung? Was tun die Kinder?
Vor der Kulisse des Mittelalters tauchen Kinder und Erwachsene im Rollenspiel in ein digital-analoges Spielabenteuer ein, erkennen die jeweiligen Potentiale von Analogem und Digitalem,
haben sowohl Freude am analogen Tun mit ihren Händen, sind aber auch aktive Nutzer*innen/Gestalter*innen digitaler Medien und erlangen so Medienkompetenz.
Die Kinder betreten eine mittelalterliche Stadt und sind sofort in einem mittelalterlichen Computerspiel. Gleich zu Beginn (Individual-Publikum an der Kassa, Gruppen-Besucher*innen zu Beginn der Wegbegleitung) erhalten sie eine Spielkarte. Auf dieser Spielkarte befindet sich ihr persönlicher Code (= QR-Code plus Ziffernfolge). Mit dieser Spielkarte können sie sich bei Terminals in der Ausstellung einloggen.
Was passiert beim Einloggen mit dem persönlichen QR-Code?
Der QR-Code ist der Schlüssel, mit dem man die multimedial unterstützten Stationen aktiviert. Im Spiel werden personenbezogene Daten erfasst, diese sind:
- VORNAME: Beim ersten Einloggen gibt das Kind seinen Vornamen ein, das kann aber auch ein fiktiver Spielname sein.
- ALTER: Das Kind wird nach seinem Alter gefragt (nicht nach seinem Geburtsdatum). Das ist wichtig, damit wir unterscheiden können, ob die/der Spieler*in ein Kind ist oder erwachsen, denn natürlich können auch Erwachsene mitspielen (sie sollen sogar, weil ihnen wichtige Medienkompetenz-Themen deutlich vor Augen geführt werden, über die sie vielleicht selbst noch nicht nachgedacht haben).
- FOTOS und VIDEOS: In manchen Ausstellungsbereichen können die Kinder Fotos und Videos von sich selbst machen. Das ist wichtig, um den Kindern zu zeigen, welche Auswirkungen das Veröffentlichen von personenbezogenen Daten im geschützten Raum unserer Ausstellung hat; daher werden diese Fotos und Videos in der Ausstellung sichtbar.
- STANDORT: Hat sich das Kind in einem Ausstellungsbereich eingeloggt, wird erfasst, wie lange es sich dort aufhält. Dies ist also eine Standortabfrage, bezieht sich aber selbstverständlich nur auf die 350 m² Ausstellungsfläche.
Warum sollte ich der Einwilligungserklärung zustimmen?
Nur so kann den Kindern ein optimales Ausstellungserlebnis ermöglicht werden. Nur so können die Kinder die damit verbundenen Lernmöglichkeiten ausschöpfen und Medienkompetenz erlangen.
Die Verarbeitung der personenbezogenen Daten der Kinder ist erforderlich, da die Ausstellung darauf abzielt, den Kindern praxisnah die Konsequenzen der Weitergabe ihrer personenbezogenen Daten zu veranschaulichen. Ohne diese Daten wäre die Durchführung der Ausstellung, die eine wesentliche Grundlage für die Vermittlung von Medienkompetenz an Kinder bildet, nicht möglich.
Das Interesse an der Förderung von Medienkompetenz überwiegt den damit verbundenen, im Kontext der Ausstellung unvermeidbaren Eingriff in die personenbezogenen Daten. Die Verarbeitung erfolgt dabei stets in einem klar abgegrenzten und geschützten Rahmen
Was hat es mit dem Forschungsprojekt auf sich?
Ziel des Forschungsprojektes ist es, die Medienwelt der Kinder und ihr Verhalten zu verstehen. Nur so können die Kinder besser geschützt und die Familien beim Umgang mit Medien besser unterstützt werden.
Was erfährt das Forschungsteam über die Kinder?
Dem Forschungsteam werden ausschließlich anonymisierte Daten der Kinder zur Verfügung gestellt. Anonymisiert bedeutet: Die Namen der Kinder sind für das Forschungsteam nicht sichtbar. Haben die Kinder Fotos oder Videos gemacht, sind sie nicht zu sehen. Die Anonymisierung stellt somit sicher, dass keine Rückschlüsse auf die Identität der Kinder gezogen werden können.
Wie lange werden die Daten meines Kindes gespeichert?
Die personenbezogenen Daten stehen 2 Monate zur pädagogischen Nachbetreuung zur Verfügung und werden anschließend anonymisiert.
Was bedeutet pädagogische Nachbereitung?
Nach dem Besuch kann das Kind auf einer Website erfahren, wie lange es in der Ausstellung war, wie viele Ausstellungsbereiche es besucht hat und welche Abzeichen es gesammelt hat. Es kann seine Fotos und Videos downloaden oder aktiv löschen. Das Kind sieht, welchen Weg es innerhalb der Ausstellung zurückgelegt hat und welche Abzeichen es gesammelt hat.
Ich willige nicht ein, dass die Daten meines Kindes erfasst werden. Kann es trotzdem die Ausstellung besuchen?
Ja, jedes Kind kann die Ausstellung auch ohne Bekanntgabe personenbezogener Daten besuchen. In diesem Fall ist der Besuch jedoch nur eingeschränkt möglich und der pädagogische Zweck und das Lernerlebnis können nicht vollständig gewährleistet werden. In diesem Fall erhält jedes Kind einen individuellen Code, der die Nutzung des Spiels ermöglicht, ohne dass dabei personenbezogene Daten verarbeitet oder gespeichert werden. In diesem Modus entfällt die Möglichkeit, Fotos oder Videos zu erstellen oder Spielgeld zu sammeln. Außerdem erhält das Kind keine Rückmeldung zu seiner persönlichen Medienkompetenz.
Ich habe zuerst zugestimmt, dass Daten verarbeitet werden; jetzt bin ich dagegen.
Sie können Ihre Einwilligung jederzeit widerrufen. Im Falle eines Widerrufs wird die Verarbeitung der personenbezogenen Daten Ihres Kindes umgehend eingestellt. Durch den Widerruf Ihrer Einwilligung bleibt die Rechtmäßigkeit der bis dorthin stattgefundenen Datenverarbeitungen unberührt.
Der Widerruf kann unter Bekanntgabe des persönlichen Codes des Kindes, der auf seiner Spielkarte ersichtlich ist, per E-Mail an widerruf@fridaundfred.at gesendet werden.
Warum muss beim Widerruf der persönliche Code des Kindes bekanntgegeben werden?
Ohne Code wäre es unmöglich, das Kind, dessen Daten gelöscht werden sollen, in der Fülle an Daten zu finden. Einerseits gibt es Namensgleichheiten bzw. können die Kinder fiktive Spieldaten eingeben, an die sie sich vielleicht nicht mehr erinnern. Andererseits werden die Daten später anonymisiert (s.o.).
Wo kann ich mich über die Datenverarbeitung informieren?
Nähere Einzelheiten über die Datenverarbeitung durch die KIMUS Kindermuseum Graz GmbH entnehmen Sie bitte der Datenschutzerklärung unter https://fridaundfred.at/datenschutzerklaerung/
Warum ist von der KIMUS Kindermuseum Graz GmbH die Rede?
So lautet der offizielle Unternehmensname des Grazer Kindermuseums. FRida & freD ist der Marketingname, also der Name, unter dem es dem Publikum bekannt ist. Für alle offiziellen Dokumente muss der Name der GmbH verwendet werden, also KIMUS Kindermuseum Graz GmbH.
Werden noch andere personenbezogene Daten erfasst?
Selbstverständlich werden keine anderen persönlichen Daten wie Fingerabdrücke, biometrischen Daten, Daten über Iris-Scan, Standort-Abfrage beim Einloggen nach dem Ausstellungsbesuch oder ähnliches erfasst.
Werden die Daten der Kinder für Marketing- oder Werbezwecke verwendet?
Nein, das ist völlig ausgeschlossen.
Wie alt muss man sein, um selbst einwilligen zu können?
In Österreich können Kinder mit Vollendung ihres 14. Lebensjahres in die Datenverarbeitung durch Dienste der Informationsgesellschaft (zB Soziale Medien) einwilligen. Darunter bedarf es der Einwilligung der Eltern/Obsorgeberechtigten.